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Eisschiessen & Stocksport
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Definition
Eisstockschießen ist ein alter Volkssport (ca. 200 jahre älter als Curling) und historisch gesehen dem Brauchtum zuzurechnen, das sich nur in Gegenden mit zufrierenden Gewässern verbreitete und nur im Winter gespielt wurde.

Stockschießen, Stocksport oder Eisstockschießen ist eine Sportart, die vor allem im Alpenraum verbreitet ist und eine gewisse Ähnlichkeit mit Curling hat. Dennoch hat der Stocksport seinen eigenen Schwerpunkt, der als unabhängig vom Curling anzusehen ist.
Geschichte
Vermutlich kam das Eisstockschießen, bzw. seine Vorläufer, im 13. Jahrhundert aus Skandinavien. Erste Bilder, auf denen eine ähnliche winterliche Freizeitbeschäftigung abgebildet ist, stammen sowohl aus Holland als auch aus dem Alpenraum des 16. Jahrhunderts. Die Behauptung, das Eisstockschießen sei in Holland entstanden, wird inzwischen jedoch angezweifelt, da die Künstler weit gereist sind und ihre Inspiration wohl von Reisen in den Alpenraum mitbrachten. Die ersten Vereine wurden schon vor 1900 gegründet.

Eisstöcke wurden früher individuell meist aus Birnen- oder Ahornholz und der Holzstingel aus Birke oder Esche gefertigt. Die Stöcke sind mit einem schmiedeeisernen Ring - der sowohl für die nötige Härte (beim Aufprall) als auch für optimale Gewichtsverteilung sorgt - versehen und der Boden wurde mit Wachs gleitfähig gemacht. Sie können sich in Form, Größe und Gewicht durchaus unterscheiden. Weder Spielfelder noch Dauben oder Mannschaftsstärke waren genormt.

So ist aus dem Oberbayerischen überliefert, dass in sehr strengen Wintern, wo die zugefrorenen Voralpenseen besondere Tragfähigkeit hatten, oft ganze Dörfer mit entsprechend umfangreichen Mannschaften im Wettbewerb gegeneinander antraten.
Das Eis(stock)schießen ist speziell im Alpenraum verbreitet. Geschossen wird auf zugefrorenen Teichen, Seen oder aufgestauten Bächen. Häufig werden auch extra dafür angelegte 'Eisbahnen' verwendet. Die Bahnlänge soll wenn möglich mindestens 40 m betragen. Es gibt dabei häufig regionale und naturgegebene Unterschiede. Als Daube wird ein Holzwürfel (ca. 10 × 10 cm) mit abgeschrägten Ecken verwendet.

Beim sogenannten 'steirischen Wildschießen' ist es egal wohin die Daube während einer Kehre fällt, es zählt nur den Stock möglichst nahe dieser zu platzieren.
Mannschaftsgrößen, Modus usw. sind nicht reglementiert und ergeben sich je nach Anzahl der vorhandenen Eisschützen zwischen 4 und 20 je Mannschaft.
Turniersport
Stocksport ist ein Präzisionssport.

In der modernen Form als Freizeit- oder auch Leistungssport, die von Regeln und Vereinen geprägt ist, wird ganzjährig gespielt und zwischen dem Mannschafts-, Weiten- und Zielwettbewerb unterschieden. Beim Stockschießen als Turniersport werden genormte, zerlegbare Stöcke, und gleichfalls genormte Stiele und Laufsohlen verwendet. Im Winter wird auf Eis gespielt. Im Sommer spielt man meistens auf Asphalt, Beton oder in letzter Zeit auch immer häufiger auf Betonpflaster-Steinen. Seit kurzem gibt es spezielle 'Teppiche' im Handel.

Bei den Abmessungen der Spielfeldlänge gibt es kleine Unterschiede zwischen überdachten Anlagen und Anlagen ohne Dach, die Zielfelder sind mit 6x3 m reglementiert. Der Abstand zwischen Abspielstelle und dem Mittelkreuz im Zielfeld beträgt in der Regel 24,5 m.

1951 fanden in Garmisch-Partenkirchen die ersten Europameisterschaften statt. Die ersten Eisstock-Weltmeisterschaften wurden 1983 in Frankfurt am Main durchgeführt. Als Demonstrationsbewerb wurde es als Eisschießen bei den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen und 1964 in Innsbruck vorgeführt. Die Bemühungen, es zu einer Disziplin bei den Olympischen Spielen zu etablieren,waren bisher noch nicht erfolgreich.

Heute befinden sich die Zentren des Sports in Süddeutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz. Aber auch in Tschechien, Ungarn, Slowenien und Polen wird dem Sport sehr aktiv nachgegangen. Steigendes Interesse verzeichnet der Sport aber auch in vielen weiteren Ländern wie Australien, den USA und Kanada, sowie in Afrika und Südamerika.

Spielarten, Stockmaterial u. Zubehör sind reglementiert im Regelbuch u. Spielordnung:
IER und ISpO  [LINK - IFI]  [LINK - BÖEE]  bzw. Sportgeräteliste  [LINK - SpGLi]
Mannschaftspiel
Im Mannschaftsspiel spielen zwei Mannschaften gegeneinander. Sie bestehen jeweils aus 5 Personen, wobei 4 stets im Einsatz sind und der 5. Spieler nach jedem Spiel eingewechselt werden darf. Ein Spiel besteht aus 6 Kehren. Eine Kehre ist beendet, wenn alle Versuche beider Mannschaften in einer Spielrichtung durchgeführt wurden und das Ergebnis fest steht.

In einem Wettbewerb spielt jede Mannschaft gegen jede. Die Bahn hat 30 m Gesamtlänge und an beiden Enden wird je ein Zielfeld mit den Maßen 3 m Breite und 6 m Länge markiert.In der Mitte des Zielfeldes, auf dem Mittelkreuz, liegt ein beweglicher Zielgegenstand, die sogenannte Daube, ein Gummiring mit 12 cm Durchmesser. Das Mittelkreuz ist 24,5 m von der Abspielstelle entfernt. Auf dieses wird die Daube wieder gelegt, wenn sie aus dem Zielfeld gespielt wurde. Im Spiel geht es darum, mit den eigenen Stöcken die Bestlage zu dieser Daube zu erreichen. Das heißt, sie näher an der Daube zu platzieren, als ein gegnerischer Stock steht.

Es beginnt ein Spieler der Mannschaft, die durch den Spielplan dazu bestimmt ist, verbleibt der Stock im Zielfeld, so hat die gegnerische Mannschaft zu spielen. Verbleibt der 1. Stock nicht im Zielfeld, so müssen so viele Spieler anspielen bis ein Stock im Zielfeld verbleibt. In der Folge muss eine Mannschaft so lange nachspielen bis sie die Bestlage eines ihrer Stöcke erreicht hat. Die einzelnen Kehren werden abwechselnd von den beiden Mannschaften angespielt. Um die Bestlage zu erreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, daraus entsteht der Reiz und die Abwechslung im Spiel. Es bietet sich etwa an den generischen Stock mit dem eigenen wegzuspielen, den eigenen näher als den gegnerischen zu platzieren, einen im Zielfeld stehenden Stock mit dem eigenen in Bewegung zu setzen oder die Lage der Daube mit einem Stock zu verändern.

Wenn alle 8 Stöcke gespielt wurden, wird gewertet. Es werden für alle Stöcke einer Mannschaft, die näher an der Daube stehen als der nächststehende Stock des Gegners Stockpunkte vergeben: für den ersten 3 und jeden weiteren 2 - es können also maximal 9 Stockpunkte pro Kehre erreicht werden. Es gewinnt die Mannschaft das Spiel, die mehr Stockpunkte erreicht und erhält damit 2 Spielpunkte. Bei unentschiedenem Ausgang erhält jede Mannschaft 1 Punkt. Gesamtsieger ist die Mannschaft mit den meisten Spielpunkten. Bei Punktegleichheit entscheidet der Quotient, der sich ergibt, wenn die Summe der eigenen Stockpunkte durch die gegnerischen Stockpunkte dividiert werden. Sollte auch der Quotient gleich sein wird die Differenz - eigene Stockpunkte minus gegenerische Stockpunkte - als Kriterium zur Rangbestimmung verwendet.

In den letzten Jahren werden auch vermehrt 'DUO' Turniere veranstaltet. Dabei spielen je 2-Spieler mit je 2-Stöcken gegeneinander im Mannschaftsmodus
Weitenbewerb
Der Weitensport ist eine Sparte des Stocksports. Während es beim normalen Stocksport auf Genauigkeit und Taktik ankommt, sind beim Weitensport vor allem Schnellkraft und Technik gefragt. Nur die optimale Kombination wird zu einem gelungenen Versuch führen. Jeder Versuch ist wichtig, denn der Sportler hat im Wettkampf nur 5 Versuche, von denen der weiteste in die Wertung kommt. Das heißt, wer den weitesten Versuch im Bewerb hat, hat diesen auch gewonnen.

Die Bahn hat eine trichterartige Form in welcher sich der Stock bewegen muss. Sollte er die Bahn verlassen, so wird bis zum Austritt des Stockes aus der Bahn gemessen. Die Abmessungen sind im Sommer und Winter unterschiedlich.

Bei Abgabe des Versuches steht der Schütze mittig der Bahn auf einer Standvorrichtung. Er hat bis zur 7 m - Linie Platz zum auszulaufen.
Man könnte jetzt denken, dass man niemals sieben Meter dafür benötigt. Allerdings ist der Schwung und die kinetische Energie, die auf den Sportler einwirkt so groß, dass viele sogar noch mehr als diese sieben Meter benötigen würden. Der Versuch ist ungültig wenn der Stock nicht auf der dafür vorgesehen Lauffläche läuft sondern z.Bsp. mit dem Ring aufkommt.
Zielbewerb
Der Zielwettbewerb ist im Gegensatz zum Mannschaftsspiel mit Spielcharakter ein Einzelwettbewerb, in dem jeder Spieler versucht, eine möglichst hohe Punktezahl zu erreichen. Der Wettbewerb wird in 4 Durchgängen mit je 6 Versuchen ausgetragen.

Zielvorgaben und das Maximum in jedem Durchgang sind:

Im 1. Durchgang wird versucht, den Stock nahe ans Mittelkreuz zu bringen.
Wertungen von 2/4/6/8/10 Punkten möglich.

Im 2. Durchgang sind verschiedene dem Mannschaftsspiel nachempfundene Situationen vorgegeben, wobei mit dem eigenen Stock jeweils aufgestellte Stöcke mit gleichen Laufsohlen exakt und mit entsprechender Geschwindigkeit zu treffen sind.
Wertungen von 2/5/10 Punkten möglich.

Im 3. Durchgang sind die Wertungsringe im Zielfeld links und rechts hinten eingezeichnet und es wird je dreimal in diese gespielt.
Wertungen von 2/4/6/8/10 Punkten möglich.

Im 4. Durchgang sind verschiedene, dem Mannschaftsspiel nachempfundene Situationen vorgegeben, wobei mit dem eigenen Stock jeweils aufgestellte Stöcke mit gleichen Laufsohlen exakt und mit entsprechender Geschwindigkeit zu treffen sind.
Wertungen von 2/4/6/8/10 Punkten möglich.